Montag, 11. Juni 2012

Leiten vs. Führen

nach einem sehr erholsamen Urlaub, sende ich allen ein herzliches "Hello again...."

Seit einiger Zeit versuchen wir in einem Bereich in unserem Werk ein tägliches Kaizen-Event durchzuführen.
Was heißt das? Wir treffen uns täglich für 10 Minuten mit einem festen Team in einem extra hierfür eingerichteten Stützpunkt.
An einigen Tagen der Woche nutzen wir die Zeit, um die Hindernisse aufzunehmen, die uns daran hindern unseren Zielzustand zu erreichen und von uns nicht direkt angegangen werden können, sondern durch Vorgesetzte aus dem Weg geräumt werden müssen.
An anderen Tagen versuchen wir die 10 Minuten zu nutzen und kleine Veränderungen in unserem eigenen Bereich durchzuführen, die uns helfen unseren Zielzustand zu erreichen.
Es ist unglaublich, was man mit einer Handvoll motivierten Leuten innerhalb von 10 Minuten für Veränderungen bewirken kann.

Was allerdings wir als Führungskräfte hierbei noch lernen müssen, ist der Unterschied zwischen Leiten und Führen. Für mich definiere ich die Begriffe folgendermaßen:

Leiten ist das vorgeben von Handlungen, Prozessen und Vorgehensweisen. Es ist ein wenig so wie eine Anleitung. Wenn du die Schritte 1 bis 10 genauso machst, wie ich sie dir sage, haste am Ende ein schönes Billy Regal stehen.
Das schöne an der Methode ist, dass sie schnell geht, wenn ganz klar ist, was wie gemacht werden muss.
Problem an der ganzen Geschichte ist, dass das WARUM dabei häufig unter den Tisch fällt. Und um einen Prozess immer wieder genauso durchzuführen ist das Verständnis weswegen ich ihn so durchführen muss ungemein wichtig. Ansonsten nehme ich irgendwann Abkürzungen.

Führen hingegen, definiere ich für mich persönlich als einen Prozess, in dem man den Betroffenen versucht klar zu machen, was für Auswirkungen sein Handeln hat, um dann mit ihm zusammen einen Prozess zu definieren, wie er seine Arbeit für ihn so sinnvoll wie möglich und den Kunden so befriedigend wie möglich durchführen kann. Hierbei ist es vor allem wichtig keine Lösungen vor zugeben, sondern durch ständiges Hinterfragen der Vorschläge des Mitarbeiters eine Führung (ähnlich wie Leitplanken) zu geben.

Dieses Vorgehen ist schwieriger, weil Zeit- und Nervenaufwendiger. Aber ich bin überzeugt, dass es auch nachhaltiger (ich weiß, es ist gerade ein Modewort) ist. Da der Mitarbeiter so die Hintergründe seiner Arbeit kennt, aber sich in den ihm gesetzten Grenzen frei bewegen darf.

1 Kommentar:

  1. Hallo Johann,

    sehr schöne Definition der beiden Begriffe.
    Zum Thema Nachhalitgkeit in der Führung habe ich vor kurzem an einer Blogparade vom Leistungsträger-Blog teilgenommen.

    http://www.lieferantenmanagement-blog.de/lieferantenentwicklung-nachhaltige-fuehrung

    Die Beiträge der Blogparade gibt es demnächst auch als kostenloses eBook.

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