Donnerstag, 4. Oktober 2012

Interner oder Externer Berater?

In letzter Zeit habe ich in verschiedenen Kreisen die gleiche Diskussion erlebt.

Brauchen wir einen internen Lean Berater oder einen von extern?

Diese Fragestellung kann man dann noch weiter untergliedern.

a) eine externe Beratungsfirma 
b) eine externe Lean-Fachkraft neu anstellen
c) eine interne Lean-Fachkraft aufbauen?

Diese Fragen lassen sich natürlich nicht pauschal für jede Firma beantworten.
Doch gehen wir mal von einem mittelständisch geprägten Unternehmen aus (die Großen behaupten ja alle, sie seien schon Lean...), dann ist meine Antwort: 

Wir brauchen alle drei Möglichkeiten.

Eine externe Beratungsfirma kann zum einen Druck auf die verantwortlichen Manager ausüben und so zur schnelleren Umsetzung der Lean Aktivitäten beitragen. Dieser Druck ist allein schon deswegen da, da die Firma schließlich ein ordentliches Honorar erhält und so der Wille zur Zusammenarbeit bei den Beteiligten meistens größer ist, als wenn es eine interne Person vorantreiben möchte.
Des Weiteren kann eine externe Beratungsfirma viele neue Impulse und externes Know-How in das Unternehmen bringen.
Wichtig bei der ganzen Geschichte ist natürlich, dass man sich eine "ordentliche" Lean-Beratungsfirma sucht und nicht die typischen / klassischen Berater, die einfach nur im Unternehmen bereits vorhandenes Wissen nochmal schön in Power Point Folien verpacken und dann präsentieren. Es geht um Beratungsfirmen, die direkt vor Ort gehen, Kaizen-Workshops leiten und den Mitarbeitern dabei neues Know-How vermitteln wollen. Von dieser Art Beraterfirmen gibt es gerade mal eine Handvoll, aber sie sind da.

Des Weiteren sollte eine externe Lean-Fach/Führungskraft im Unternehmen angestellt werden. Diese sollte entweder selber den Bereich Produktion/Logistik (ich weiß, eigentlich gehören die Administrativen Bereiche auch dazu) leiten können, oder zumindest als Lean-Koordinator der Geschäftsführung zugeordnet werden und so die Legitimität ihrer Aktionen erhalten.
Sie sollte, zusammen mit dem Geschäftsführer, der sichtbare Treiber aller Lean-Aktivitäten sein. 

Im laufe der Zeit, sollte diese externe Führungskraft mit Hilfe der externen Berater dann interne Lean-Fachkräfte entwickeln. Diese werden oftmals in einem Lean-Team zusammengefasst, wo sie zusammen mit der externen Beratung Kaizen-Workshops planen, organisieren und durchführen. Je stärker dieses Team wird, desto seltener müssen die externen Berater in Anspruch genommen werden. Dennoch schadet es nicht immer mal wieder die externen ins Haus zu laden, um neue Impulse zu erhalten.
Die Mitglieder des Lean-Teams werden durch ihre Tätigkeit und das Verständnis für Lean auf weitere Aufgaben einer Linien-verantwortung vorbereitet.

Mit diesem Ansatz erreicht man meiner Erfahrung nach, die stärksten und nachhaltigsten Erfolge bei der Einführung einer Lean-Kultur. Dabei will ich nicht unterschlagen, dass hierbei natürlich viele Stolpersteine auf dem Weg liegen.

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