Montag, 28. Januar 2013

Warum "Warum?" so viel bringt.


Es ist immer wieder ein gutes Gefühl, wenn einem die Mitarbeiter sagen, dass dieses Kanban ja richtig toll sei.
Man muss sich einfach nur an die Regeln halten und man erhält das Material, das man braucht, in der richtigen Stückzahl und genau dann, wann man es braucht.

So soll es sein.

Auf der anderen Seite, sieht man dann Mitarbeiter, die Kanban sammeln (bei uns herrscht die Regel: Behälter leer = Kanban in Briefkasten) und sich ihre eigenen Prozesse aufbauen.
Jetzt könnte man natürlich einfach den betroffenen Mitarbeitern vorwerfen dies böswillig zu tun und das sie die Spielregeln nicht verstanden hätten und unbedingt nochmals geschult werden müssten.

Andererseits könnte man die Mitarbeiter aber auch fragen, warum sie denn nicht nach den vereinbarten Regeln handeln würden.
Die Mitarbeiter könnte dann zum Beispiel antworten, dass dies ein Teil ist, welches nur höchst selten (ein bis zweimal im Jahr) genutzt wird. Wenn er jetzt alle Kanban einwerfen würde, dann hätte er einen Bestand im Supermarkt, den er nicht braucht und des Weiteren würde er in der Vorfertigung einen Produktionsauftrag verursachen, für Material welches er erst in einem halben Jahr wieder benötigt.

Hier hat also der Mitarbeiter eindeutig mitgedacht und fest gestellt, dass der "Starre" Prozess wie er definiert wurde, nicht auf alle Teile passend ist.

Aus dieser kleinen Geschichte kann man zwei Schlussfolgerungen ziehen:
  1. Die Mitarbeiter arbeiten nicht absichtlich gegen Regeln, sondern nur, wenn sie nicht anders können. Frage WARUM sie die Regeln nicht einhalten können!
  2. Nicht alle Teile sind Kanban geeignet. Versuche nicht eine einzelne Methode auf alles und jeden anzuwenden. Betrachte immer den gesamten Wertstrom und entscheide welche Prinzipien erforderlich sind.

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